1939 war auf dem von der Wehrmacht genutzten Gelände mit dem Bau eines Lazaretts begonnen worden, das ein Torso blieb. 1950 begannen hier neue Bauaktivitäten. Während Radio Bremen auf den Grundmauern des Lazaretts seine Sendeanstalt errichtete, baute die Beamten-Baugesellschaft entlang der Kurfürstenallee neun quer zur Straße stehende Zeilen.
Die dreigeschossigen Walmdachgebäude nahmen 150 Wohnungen mit Größen zwischen 45 und 65 qm auf. Sie verfügen zum Teil über Balkone und im Erdgeschoss über Terrassen. Hatte der Bauherr zuvor meist Wohnungen für Reichs- bzw. Bundesbeamte geschaffen, so wurden hier erstmals in großer Zahl auch Bremische Beamte untergebracht. Vor allem solche, die noch auswärts wohnten und durch Trennungszulagen und andere Entschädigungen den Staatshaushalt belasteten.
An der angrenzenden Heinrich-Hertz-Straße entstanden wenig später auf den nicht von Radio Bremen genutzten Restflächen des Lazarett-Torsos weitere 134 Wohnungen. Bauaktivitäten in den angrenzenden Straßen führten bald zu einem „Radiostadt“ genannten neuen Viertel mit 1300 Bewohnern.
Durch die in den Nachkriegsjahrzehnten rasch gestiegenen durchschnittlichen Wohnungsgrößen und aufgrund des Ausbaus der Kurfürstenallee zu einem leistungsstarken Autobahnzubringer hat sich die Sozialstruktur der Bewohner der Zeilen inzwischen stark verändert.