Kaufhaus Horten (heute Galeria Kaufhof)

Arbeitsgemeinschaft: Morschel, Henke, Hodde

Siegfried Morschel / Henke / Hodde

Gebäudetyp: Kaufhaus   | Stadtteil: Mitte  | Baujahr: 1972  |
Straße: Papenstraße  

Zeichnung des ObjektesZeichnung des Objektes
Zeichnung des Objektes

Lageplan/EG-Grundriss Kaufhaus

Als Horten im September 1972 in Bremen sein Haus eröffnete, war es mit 18.500 qm Verkaufsfläche das größte des Konzerns. Der Bau bot außer den damaligen Standards auch einige Besonderheiten. Dazu gehörte neben der freigespannten Deckenkonstruktion, die für eine ungewöhnliche Übersichtlichkeit der Verkaufsflächen sorgte, vor allem der zentrale „Rolltreppenlichthof“: ein alle fünf Etagen durchdringender zylindrischer Raum mit einer zentral angebrachten dreißig Meter hohen baumartigen „Lichtstruktur“ und als Sekanten angeordneten Rolltreppen. Dieser Raum setzte zur horizontalen Ausrichtung der Verkaufsräume einen imposanten vertikalen Gegenakzent.
_Die Tatsache, dass für den Kaufhausneubau das traditionsreiche Lloyd-Verwaltungsgebäude abgerissen wurde, ist seinerzeit in der Öffentlichkeit weniger erörtert worden als die Sorge, dass sich Horten durch einen direkten Zugang zum angrenzenden Parkhaus einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen könnte.
Im Rahmen der Neuplanungen der Lloydpassage und des Hanseatenhofs wurde das Gebäude später unter anderem mit einem gläsernen Außenaufzug stärker nach außen geöffnet - zu einem durch Plätze und Passagen neu gestalteten „Erlebnisraum Innenstadt„.

O-Ton

Weser-Kurier, 7. 9. 1972, Sonderbeilage zur Horten-Eröffnung

Die Wabenfassaden kommen! Das ist zum Signal in jenen Städten geworden, in denen die Horten Aktiengesellschaft beginnt, ihre Warenhäuser zu bauen und sich in die wirtschaftliche Struktur einzufügen und sie zu beleben. Es hat sich bei den bisherigen Niederlassungen gezeigt, dass Horten sorgfältig darauf achtet, auch im äußeren Rahmen einen unverwechselbaren und exklusiven Stil zu bieten: den Horten-Stil. Typischer Ausdruck dieses Stils ist die Wabenfassade, zusammengesetzt aus vielen tausend Elementen, die die Hauptfronten des Warenhauses überspannen. (...) _Das unverwechselbare Wabenelement trägt das Bild der millionenfach wiederkehrenden Unternehmens- und Warenkennzeichnung. Die „Verpackung“ der Horten-Warenhäuser wiederholt sich in der Verpackung der Horten-Waren. Die Tragetaschen zum Beispiel zeigen ein stilisiertes Abbild der Wabenfassade.