Kaufhaus Karstadt Sport

Arbeitsgemeinschaft: Ingenhoven&Ingenhoven

Christoph Ingenhoven / Ingenhoven

Gebäudetyp: Kaufhaus   | Stadtteil: Mitte  | Baujahr: 1997  |
Straße: Sögestraße 22  

Spielfeld auf dem Dach
Zeichnung des ObjektesZeichnung des Objektes
Zeichnung des Objektes

4.Obergeschoss

In bester innerstädtischer Geschäftslage, am Schnittpunkt von Sögestraße und der Passagenfolge zwischen Domshof und Hanseatenhof, hat Karstadt sein neues Sporthaus errichtet. An gleicher Stelle besaß die Sportabteilung des Warenhauskonzerns bereits seit den Siebzigerjahren ein eigenes Haus im 1956 errichteten ehemaligen Kaufhaus Kepa. Dieses Gebäude entsprach aber weder von seiner Verkaufsfläche noch von seiner gesamten Anmutung den gewandelten Anforderungen des mode-, erlebnis- und jugendkultorientierten Sportartikelmarktes der Neunzigerjahre.
_Die zu den Hauptseiten hin voll verglaste Fassade des Neubaus suggeriert Transparenz, die offen sichtbare Konstruktion unterstreicht innen eine „coole“ Atmosphäre. In der Organisation der Verkaufsflächen sind die Möglichkeiten der Architektur aber nicht konsequent umgesetzt worden – die Glasflächen sind fast komplett zugestellt.
_Höhepunkt des Baus ist die kleine Sportfläche mit Aussichtspunkt auf dem Dach.

O-Ton

Die Karstadt AG, Europas größte Warenhauskette und mit jährlich rund 1,6 Milliarden Mark Umsatz Marktführer im deutschen Sporthandel, begann bereits mit dem ersten Skateboard- und Jogging-Boom Ende der siebziger Jahre ihre Sportabteilungen auszubauen und dafür eigene Häuser einzurichten – vierundzwanzig sind es inzwischen. Die Konkurrenz auf dem Markt ist allerdings groß, und allein mit einem breiten Angebot und niedrigen Preisen lassen sich heute auch im Geschäft um den Sport keine neuen Kunden mehr gewinnen.
_Die Unternehmensleitung der Karstadt AG hat daher vor einiger Zeit ihren Warenhäusern eine umständlich formulierte „Neuausrichtung hin zu einem emotional gesteuerten Konsum und einer Intensivierung des Kundenkontaktes durch den Aufbau neuer Dienstleistungsangebote“ verordnet. Was dies auf die Architektur übertragen bedeutet, zeigen das 1997 fertig gestellte Sporthaus in Bremen und der 1999 vollendete Umbau des bestehenden Sporthauses in Hamburg.

Petra Helling in der „Bauwelt“ 30-31, 2000