Bürogebäude Überseetor

Überseestadt

Arbeitsgemeinschaft: FSB Architekten, Bremen

Michael Frenz / Ralph Schwanewedel / Christian Bollmann

Gebäudetyp: Wohn- u.Geschäftshaus   | Stadtteil: Walle-Überseestadt  | Baujahr: 2016  | Bauherr: b&s Immobilienbüro GmbH, Leipzig  |
Straße: Überseetor 18  

Am Überseetor (Foto: Francine Fromme)

Das Gebäude an der Ecke Überseetor / Hafenstraße bildet stadträumlich den südöstlichen Eckpunkt der Grünanlage „Franz-Pieper-Karree“, welche die Umrisse des Kopfes des ehemaligen Überseehafens nachzeichnet. Zusammen mit dem Übergangswohnheim Port gegenüber, stellt es zugleich eine Art Eingangstor zur heutigen Überseestadt dar.

Mit seinem gerundeten Eckturm, der das Treppenhaus aufnimmt, erhält das Bauwerk eine dynamische Note, was durch die Eingangsnische, durch zu Bändern zusammengefasste Fenster und durch abgerundete Ecken im Sockelgeschoss noch unterstrichen wird.

Das mit Keramikplatten bekleidete Sockelgeschoss nimmt Produktions-, Lager- und Versandträume auf. Darüber liegen drei Büroetagen und im obersten Geschoss die Eigentümerwohnung mit zwei großen Terrassen.

Aus der hellen Putzfassade stechen goldfarbene Gesimse, Fensterfassungen und ornamental gestanzten Blenden hervor. Sie sollen einen symbolischen Bezug herstellen zu den hier vertriebenen Kameralinsen, die in Asien hergestellt wurden, wo goldfarbene Architekturdetails häufig vorkommen.

O-Ton

„Die Firma des Bürohauses produziert Kameralinsen in Asien und vertreibt diese auf der ganzen Welt. Die Perforierung der Blenden in Teilbereichen vor den Fenstern in kreisrunden Formen spiegelt das Thema der Kameralinsen geometrisch wider – gleichfalls wird das Thema des Durchblickens bzw. Fokussierens sinnbildlich aufgenommen. Sowohl die Blenden und horizontalen Blechgesimse als auch die Fensterrahmen wurden goldfarben eloxiert. Dies stellt einerseits thematisch einen Bezug zum asiatischen Raum dar, wo die Firma ihre Kameralinsen produziert, da in Asien der Goldfarbton im öffentlichen Raum insbesondere in der Fassadengestaltung viel verbreitet ist. Andererseits erinnern die gold-
farbenen Metallarbeiten an das Uhrmacher- bzw. Schmuckhandwerk, dessen Präzision auch bei der Herstellung der Kameralinsen gefragt ist.“

Christian Bollmann, FSB Architekten