Tarzan & Jane

Quartiersergänzungsbauten

Arbeitsgemeinschaft: Spengler · Wiescholek – Architekten und Stadtplaner, Hamburg

Ingrid Spengler / Manfred Wiescholek

Gebäudetyp: Wohnhaus   | Stadtteil: Huchting  | Baujahr: 2015  | Bauherr: GEWOBA  |
Straße: Kötnerweide / Kirchhuchtinger Landstraße  

Fenster (Foto: Fatma Rengin Ersöz)

vorhandene Unterlagen

+ Meyhöfer, Dirk (2012): Ungewöhnlich wohnen! Bremer Perspektiven. Berlin: jovis
(Seiten: 50-56)


Sie wirken wie Einzelbaukörper, die etwas verdreht nebeneinander stehenden Gebäudequader, vier und fünf Geschosse hoch. Sie sind es aber nur zum Teil, denn Brücken verbinden beide miteinander. Dieser schmale Verbindungssteg mag bei den Architekten das Bild vom Comic-Dschungelhelden und seiner Gespielin wachgerufen haben.

In Huchting stehen gleich fünf solcher Haus-Paare in einem Radius von nur fünfzig Metern. Mit den Ergänzungsbauten wollte die GEWOBA ihren Wohnungsbestand erweitert und die Zahl rollstuhlgerechter Wohnungen erhöhen. Die Brücken ersparen ein zweites Treppenhaus und machen den Lift rentabel. Trotz der baulichen Verdichtung galt es aber, den „aufgelockerten“ Charakter der Siedlung zu wahren.

Das Spektrum der 80 Wohnungen, die hier entstanden sind, reicht von der Zwei- bis zur Fünfzimmerwohnung. In dem höheren Gebäude („Tarzan“) sind die oberen Wohnungen als Maisonetten ausgebildet. Das niedrigere („Jane“) schließt mit einer Dachterrasse ab. Formal stechen die expressiv auskragenden Balkone und das lebhafte Muster der Fenster ins Auge.

Als modularer Baustein soll das Doppelhaus auch in anderen GEWOBA-Quartieren zum Einsatz kommen.

O-Ton:

„Wir stehen in der Verantwortung, die große städtebauliche und nachbarschaftliche Qualität bestehender Siedlungen zu erhalten. Deswegen braucht es variable Stadtbausteine mit großen Integrationspotenzial und hoher Variabilität. Das leistet Tarzan und Jane.“
Peter Stubbe, Vorstandsvorsitzender der GEWOBA

Deutscher Städtebaupreis 2016