Hochschule für Künste, Fachbereich Musik, Umbau und Erweiterung

Arbeitsgemeinschaft: Hilmes Lamprecht Architekten BDA

Hans-Jürgen Hilmes / Ebba Lamprecht

Gebäudetyp: Hochschule   | Stadtteil: Mitte  | Baujahr: 2006  | Bauherr: Senator für Bildung, Wissenschaft und Kunst  |
Straße: Dechanatstraße 13-15  

Erweiterungsflügel mit PodestTreppenhaus mit Erweiterungsflügel
Beleuchteter Erweiterungsflügel

Beleuchteter Erweiterungsflügel (Foto: Jochen Römer)

Das traditionsreiche Gebäude im klassizistischen Stil stammt aus dem Jahr 1875. Während sich das mit ockerfarbenen Ziegeln verkleidete Bauwerk zur rückwärtigen Kolpingstraße äußerst sachlich ausnahm, rahmte seine Hauptfassade an der Dechanatstraße einen schmucken Hof ein, betont von zwei Kopfbauten. Der westliche Kopfbau fiel in der 1960er Jahren einer Straßenverbreiterung zum Opfer. An das U-förmige Hauptgebäude schließt östlich ein L-förmiger Gebäudeflügel an, der einen zweiten, introvertiert anmutenden Hof einfasst.

Das Haus war rund hundert Jahre lang die Heimstatt des traditionsreichen Alten Gymnasiums, bis dieses 1987 in die Kleine Helle umzog. Es wurde zum zweiten Standort der Hochschule für Künste (Renovierung: Norbert Hellwig). Nachdem die Bildenden Künste 2003 einen neuen Standort im Speicher XI erhalten hatten, konnte das Haus an der Dechanatstraße ganz den Bedürfnissen des Fachbereichs Musik angepasst werden. Der Umbau verbesserte die bau- und raumakustischen Verhältnisse des Gebäudes und wertete die tristen langen Flure mit Farbakzenten in Rot und Anthrazit sowie veränderte Proportionierungen entscheidend auf. Ein Erweiterungsflügel mit kleinen Übungsräumen schließt den innenliegenden Hof zum Amtsgerichtsgebäude hin. Der dreigeschossige Flügel wird allein über seine gläserne Hoffassade belichtet. Die Übungskabinen mit kleinen Fenstern, die man vom Hof aus in der zweiten Reihe hinter den Erschließungsfluren erkennen kann, sind in Rot gehalten. Ein bühnenartiges Podest ist dem Neubau an der Hofseite vorgelagert.

O-Ton „Der zum Hof des Amtsgerichts entstandene Erweiterungsbau erfüllt mit seinen kleinen schalldichten Übungsräumen nicht nur den erforderlichen zeitgemäßen Standard für Musikhochschulen, mit der vollflächigen Verglasung zum Hof hin und der vorgelagerten Terrassenebene eröffnen sich auch vielfältige Aufenthalts- und Nutzungsmöglichkeiten. Der Hof wird zum Treff- und Kommunikationspunkt der gesamten Anlage.“ Aus der Jurybegründung für eine Anerkennung beim BDA-Preis Bremen 2006