Eigentlich handelt es sich bei diesem Haus um ein Satteldachhaus, doch davon ist (fast) nichts zu sehen. Auf den ersten Blick erkennt man eine dunkel gestrichene Betonskulptur, die sich auf dem zweiten Blick als eine offene Treppenanlage entpuppt. Sie bestimmt die architektonische Erscheinung zur Straße. Auch der Buchladen im Erdgeschoss bricht expressiv aus der Gebäudeflucht aus und schmiegt sich an die Treppenskulptur an. Die Treppe führt zu fünf Wohnungen im zweiten Obergeschoss. Man erreicht ihre Eingänge über einen ebenfalls dunkel gestrichenen offenen Gang.
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Die fünf Wohnungen oben werden durch drei Wohnungen ergänzt, die man auf Straßenniveau betritt. Alle erstrecken sich über drei Ebenen mit einem halbgeschossigen Höhenversprung in der Mitte des Hauses. Zwei zusätzliche Etagenwohnungen verstecken sich hinter und über dem Laden. Sie sind von der Seite des Gebäudes aus zugänglich.
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Der skulptural-expressive Vordergrund wird durch horizontale Flächen und die weiße Farbe im Hintergrund optisch beruhigt. Gleichwohl bleibt das Gebäude rätselhaft – und vielversprechend als Gegenthese zu den genormten Großwohnanlagen, die seinerzeit überall entstanden.