Die 1928 von Carl Rothermund geschaffene Hauptverwaltung der AOK wurde bei einem Luftangriff 1944 völlig zerstört. Nach dem Krieg kam die Krankenkasse zunächst im Lloyd-Gebäude unter. 1957 wurde ein beschränkter Architekturwettbewerb für das Eckgrundstück am Ansgaritor ausgeschrieben, den Martin Zill gewann.
_
Der Baukörper des 1958 fertiggestellten Gebäudes zeigt zwei rechtwinklig aufeinanderstoßende Flügel, einen siebengeschossigen an der Straße Am Wall und einen fünfgeschossigen an der Bürgermeister-Smidt-Straße. Beide Flügel sind nicht ganz bis zur Ecke durchgezogen, so dass ein kleiner platzartiger Vorbereich entsteht, zu dem die Stirnseiten der beiden Flügel weisen. Die Stirnseite des größeren Flügels war durch ein wundersames, an ein Labyrinth erinnerndes Glasmosaik des Künstlers Hans Albrecht Schilling geschmückt. Die Gebäudeecke wurde so effektvoll in Szene gesetzt.
_
Der kleine Vorplatz leitet zu einer Arkade unter dem niedrigeren Flügel. Dort befindet sich der Haupteingang. Von hier gelangt man in eine zwei Geschosse hohe Kassenhalle mit einem eingeschlossenen Atrium.
_
Durch Umbauten und Anbauten hat der Stahlbeton-Skelettbau inzwischen einiges von seiner ursprünglichen Ausdrucksstärke eingebüßt. Das Mosaik wurde beispielsweise entfernt. Wie schon bei Zills BP-Haus am Breitenweg hat auch hier ein später davor gesetzter Fly-over der plastischen Gestaltung des Baukörpers erheblich an Wirkung genommen.