Durch die Konzentration der drei Sparten Oper, Schauspiel und Ballett auf dem Theatergelände am Goetheplatz kam es zu zahlreichen Engpässen und gegenseitigen Behinderungen. Eine ortsnahe weitere Spielstätte war als dringende Notwendigkeit allgemein anerkannt. Gleichwohl wurde der Bau des neuen Schauspielhauses für die Stadt aufgrund der finanziell schwierigen Situation zu einem Kraftakt.
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Zunächst war von dem Berliner Architekten Andreas Reidemeister ein umfassenderes Programm geplant, das aber die finanziellen Möglichkeiten Bremens weit überschritten hätte. Mit Hilfe der Stiftung „Wohnliche Stadt„ konnte nach einem Entwurf von Peter Schnorrenberger schließlich eine reduzierte Version verwirklicht werden. Es sah eine Zuschauerkapazität von mindestens 400 und eine Bühnengröße von 150 qm vor.
_Mit den minimalen Möglichkeiten in einer von Gewerbebauten geprägten Hinterhoflage hatte der Architekt mit behutsamen, wohl gesetzten Eingriffen eine Spielstätte geschaffen, die aus der räumlichen Vorgabe und dem finanziellen Rahmen, das beste macht.
_Beim BDA-Preis 1986 erhielt das Bauwerk eine Anerkennung mit der Begründung: „Anerkannt wird die Unangestrengtheit der entwurflichen Intervention und die raffinierte Materialwahl, die das Gleichgewicht zwischen Produktionsatmosphäre und gehobener Theaterstimmung hält."