Kataster- und Vermessungsamt mit Wasser- und Schifffahrtsdirektion

heutige Nutzung: "Kwadrat" Veranstaltungshaus des Bremer Martinshof

Architekt: Kraemer, Friedrich Wilhelm

| Stadtteil: Neustadt  | Baujahr: 1955  |
Straße: Wilhelm-Kaisen-Brücke  

Foto des ObjektesFoto des ObjektesWasser- und SchifffahrtsdirektionFoto des ObjektesFoto des ObjektesFoto des Objektes
Zeichnung des ObjektesZeichnung des ObjektesZeichnung des ObjektesZeichnung des Objektes
Foto des Objektes

(Foto: Holger Kattert)

Weitere Links

Hier finden Sie weiterführende Links zu diesem Objekt:

Denkmalpflege

vorhandene Unterlagen

Literatur -> 150 Jahre Kataster und Vermessung in Bremen |
+ Syring, Eberhard; Bremen und seine Bauten: 1950–1979, Bremen 2014: Carl Schünemann Verlag. (Seite: 128)

Als Brückenkopf der geplanten neuen Weserbrücke hatte dieser erste Behördenneubau der Nachkriegszeit gleich zwei eigenständige Nutzer aufzunehmen.
_Der Architekt löste die Aufgabe, indem er für jeden einen markanten Baukörper wählte. Das Wasser- und Schifffahrtsamt, ein sechsgeschossiger rechteckiger Block, richtet sich mit seiner Hauptseite zur Weser aus. Ein zur Kleinen Weser gelegener dreigeschossiger Kubus nimmt das Kataster- und Vermessungsamt auf. Verbunden sind die leicht gegeneinander verschwenkten Baukörper durch einen länglichen zweigeschossigen Trakt.
_Durch die Anordnung der drei Bauteile entsteht an der Seite zum Teerhof ein platzartiger Vorbereich, der den Eingang des Katasteramtes betont. Von hier gelangt der Besucher in einen beeindruckenden Innenraum – eine lichte glasgedeckte Halle.

O-Ton

Mir scheint, dass in Bremen mit dem Neubau der Wasser- und Schiffahrtsdirektion und des Katasteramts eine Baugruppe entsteht, die eine Frühform des Geistes repräsentiert, die das nächste Halbjahrhundert bestimmen wird. Hier fehlen alle modern-spielerischen Elemente, die sich so oft als billige Tauschware über pseudomoderne Fassaden legen.
_Alles stützt sich auf die Grundgesetze von Proportion und Rhythmus, auf die Erprobung des elementaren Ornaments, was sich in der entschlossenen Verwendung von nur zwei, zudem verwandten Fensterformaten überzeugend durchsetzt. Die Gruppe erhält dadurch eine Struktur von logischer Klarheit und Würde. Zweck, Material und Konstruktion erscheinen in ausgewogenem Gleichgewicht, aber untergeordnet der Ordnungskraft menschlichen Geistes, die dem Werk das Gepräge schöner Freiheit sichert.
(Herbert Albrecht in der Bremer Volkszeitung, 29. 1. 1955)