In der Reihe größerer Krankenhausneubauten, die in Bremen seit 1960 entstanden, bildet das Zentralkrankenhaus Bremen-Ost den Schlusspunkt. Der zwölfgeschossige Bau liegt am Ostrand des parkartigen Geländes der städtischen Nervenklinik, die nach 1900 als Pavillonsystem mit Einzelbauten im Fachwerkstil angelegt wurde. Da sich im Laufe der Planungszeit die allgemeine gesellschaftliche Einstellung zur Psychiatrie wandelte, wurde aus dem zunächst geplanten psychiatrischen Krankenhaus Schritt für Schritt ein allgemeines Krankenhaus mit Schwerpunkt Psychiatrie. Dieses integrative Konzept hatte seinerzeit bundesweit Vorbildcharakter.
Die Klinik ist als „Breitfußtyp“ konzipiert. Über einem Installationskeller und drei Funktionsgeschossen steigt ein neungeschossiger Bettentrakt auf. Während der Unterbau eine rechteckige Kontur umschreibt, besteht das Bettenhaus aus einem dreieckigen Kernbereich und drei wuchtigen polygonalen Ecktürmen. In letzteren sind – vornehmlich in Zwei-Bett-Zimmern – insgesamt 800 Betten untergebracht.
Neben der Architektur ist auch die Gestaltung der Außenanlagen zu erwähnen. Geschickt wird hier u.a. auf die verschiedenen Höhenniveaus der Klinik eingegangen, zum Beispiel mit einem Tiefgarten vor der Cafeteria. Auch die Kunst-am-Bau-Arbeiten aus Edelstahl in der Tradition der ZERO-Bewegung im Foyer und vor dem Gebäude setzen wichtige Wegmarken. Sie stammen von dem Künstler-Architekten-Duos Hölzinger/Goepfert (Bad Nauheim).