Man gerät nicht zufällig in eine dieser beiden Straßen. Als Sackgassen enden sie am Bahndamm der Strecke Hamburg-Bremen – was sich auch akustisch bemerkbar macht. Optisch dominiert dagegen eine Gruppe von 22 Doppelhäusern diese typisch vorstädtische Umgebung gepflegter Eigenheimträume.
_Gruppe ist nicht im städtebaulichen Sinn gemeint: Die flachgedeckten Häuser mit aufgesatteltem Obergeschoss bilden keine eigenständige Figur, sind nicht Wohnanlage mit Zentrum und internem Gassensystem. Sie besetzen vielmehr wie zufällig Standard-Baugrundstücke. Nur, dass sich auf einer Fläche, auf welcher normalerweise ein Haus steht, hier ein Doppelhaus befindet. Die Idee der Verdichtung – und der Traum von Urbanität, der ihr anhängt – hat also das Wohnen in der Vorstadt erreicht.
_Aber auch der ökonomische Aspekt ist evident. Diese Häuser werden für Menschen erschwinglich, für die sonst ein eigenes Haus in dem begehrten ländlichen Stadtteil Oberneuland außerhalb ihrer Möglichkeiten bliebe.
_Obwohl die Bauten durch ihre eigenwillige Ästhetik so etwas wie eine Gruppenidentität ausstrahlen, sind sie – einzeln betrachtet – in der Verwendung der Materialien ausgesprochen heterogen.