In städtebaulich schwierigem Umfeld und trotz zentraler Lage etwas im Abseits gelegen setzt dieser Putzbau in einer mit dem Repertoire der klassischen Moderne spielenden Formensprache einen überraschenden Akzent. Im Erdgeschoss wird das Eckgebäude als Erweiterung des östlich angrenzenden Verwaltungsbaus der Gewerkschaft genutzt.
_In den drei Obergeschossen befinden sich neun Mietwohnungen von 56 bis 90 qm Grundfläche. Die Wohnungen werden an den beiden Stirnseiten des länglichen Baukörpers über Treppenhäuser erschlossen. Das erste dient optisch als „Fuge“ zum Altbau. Das zweite ist als Zylinder in Glasbausteinen ausgeführt. Dazu korrespondierend: der viertelzylindrische Wandabschluss der zwei Wohnungen an der Innenhofseite.
_Die übrigen Wohnungen orientieren sich zu den beiden angrenzenden Straßen. Die Zonen der Fenster und Loggien werden von den Architekten als Spiel mit Vor- und Rücksprüngen inszeniert. Fast dramatisch ist die Wirkung der Dachscheibe über dem Staffelgeschoss, die mit einer Seitenwandscheibe zu einer Figur verschmilzt und sich zum Gesamtgebäude wie ein Rahmen ausnimmt.