Das 60 Hektar umfassende Baugebiet „Willmannsland“ in Lesum zwischen der alten Heerstraße und der Bahnstrecke nach Vegesack war bei der Vorstellung des Bebauungsplans 1953 Gegenstand heftiger Debatten. Der Grund: Statt der ursprünglich geplanten Einzel- und Doppelhäuser wollte die Gewoba dort 340 Miet- und Eigentumswohnungen schaffen.
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Den größten Unmut erzeugte aber die Idee der Architekten, die neue Siedlung solle als Mittelpunkt ein zehngeschossiges Wohnhochhaus erhalten. Der von der Aufbaugemeinschaft Bremen unterstützte Protest gegen eine solche städtebauliche Dominante beruhte auf dem Argument, ein „Wolkenkratzer“ passe nicht in die Parklandschaft von St. Magnus.
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Mit der Siedlung wurde 1957 auch das Hochhaus gebaut. Inzwischen hatten die Architekten Säume und Hafemann schon an der Hansestraße und in der Gartenstadt Vahr wesentlich höhere Wohnhäuser geschaffen. Rückblickend stellt das Gebäude mit seinem baldachin-umkränzten Sonnendeck eines der originellsten Hochhäuser der Architekten dar. Die übrigen Siedlungshäuser fielen dagegen mit ihren Satteldächern eher unscheinbar aus.