Bank für Gemeinwirtschaft (heute: SEB)

Architekt: Guckel, Hans J.

Gebäudetyp: Bank   | Stadtteil: Mitte  | Baujahr: 1966  |
Straße: Schüsselkorb 3  

Foto des Objektes
Zeichnung des ObjektesZeichnung des ObjektesZeichnung des Objektes
Zeichnung des Objektes

Schnitt

Das Gebäude schloss die nördliche Platzwand des Domshofs ab, die aus verkehrstechnischen Erwägungen nach dem Krieg um ca. zehn Meter nach Norden verlegt wurde. Diesem Umstand war 1956 auf dem Nachbargrundstück mit dem Caesarschen Haus das letzte über den Krieg hinaus erhalten gebliebene Haus an dieser Platzseite zum Opfer gefallen.
_ Der Bankneubau bildete platzräumlich den Eckpunkt zur Straße Schüsselkorb. Diese Aufgabe löste der Architekt, indem er ab dem ersten Obergeschoss eine deutliche Auskragung vorsah. Dabei war jedem Bürogeschoss an der Seite zum Domshof noch eine Loggia vorgelagert, deren Brüstung aus 20 cm starken Sandsteinquadern setzte sich als Brüstungsband in der Seiten- und Rückfassade fort.
_ Die kraftvolle Dimensionierung dieser Bänder, plastische Ausklinkungen, schießschartenähnliche Öffnungen sowie die Kombination des Sandsteins mit Sichtbeton waren deutliche Kennzeichen eines zeittypischen „brutalistischen„ Architekturstils. Damit brach der Bau bewusst mit der leicht historisierenden Haltung in seiner Nachbarschaft, passte sich aber insgesamt als plastisch betonter, kraftvoller Eckpunkt in das räumliche Gefüge hervorragend ein.
_ In dem durch eine festgelegte Traufhöhe bei kleiner Grundfläche relativ hohen Erdgeschoss bot sich die Einfügung eines Emporengeschosses an. Das als Fuge zum Nachbarhaus angefügte Treppenhaus war zweigeteilt in ein bankinternes und in eines für zusätzliche Mieter, dessen Zugang sich auf der Rückseite befand.