Nach der Kritik am „Bauwirtschaftsfunktionalismus“ der Spätmoderne war der Neubau von Wohnhochhäusern in den siebziger Jahren lange Zeit tabu. Erst mit der so genannten „Zweiten Moderne“ in den neunziger Jahren taucht auch dieser Typus wieder auf, wenn auch, wie hier, mit acht Geschossen in moderater Höhenentwicklung.
_Ein wesentlicher Grund für eine Renaissance der Wohnhochhäuser ist ihre stadträumliche Funktion, Orientierungspunkte in einer uniformen Siedlungsstruktur zu setzen. Genau das wird mit diesem Entwurf versucht.
_An Laubengängen liegen pro Etage sechs Wohnungen von 45 bis 61 qm Größe, die – analog dem Aaltohochhaus – fächerförmig angeordnet sind. Signifikant sind besonders die Nordfassade mit konkav geschwungenen Laubengängen, die schiffsbugartig hochgezogene Nordostecke und das vor die Fassade gestellte Nottreppenhaus.
_Den Anspruch eines Landmark-Buildings verspielt der Bau aber zum Teil durch mangelnde Präzision in der Detailierung. Am problematischsten: die plumpe Richtfunkantenneanlage als krönender Abschluss.