Das Flugdach war ein typisches Merkmal der Fünfzigerjahre-Architektur, ebenso wie Farbe als architektonisches Gestaltungsmittel. Indem bei diesem „Ergänzungsbau“ in der klassischen Fünfzigerjahre-Siedlung Gartenstadt Vahr auf beide Merkmale zurückgegriffen wird, bezieht sich das Bauwerk auf die Formensprache seiner Umgebung. Allerdings ohne sich all zu sehr anzubiedern, denn die Ausdrucksgehalte bestimmter ästhetischer Mittel wandeln sich ebenso wie die Ansprüche an den Wohnraum.
_Die Raumansprüche für Familien etwa sind heute nicht mehr mit denen der fünfziger Jahre zu vergleichen. Dazu gehört inzwischen auch der Raum für das Auto in der Garage unterm Haus, die hier etwas aus dem Boden herausragt. Dadurch definiert sie für das Gebäude einen ausladenden Sockel, der zugleich die Basis für den Erschließungsgang und die Terrassen der Erdgeschosswohnungen bildet.
_Die Zeile beruht auf dem Prinzip gestapelter zweigeschossiger Reihenhäuser. Statt einer Terrasse gibt es für die oberen Wohnungen ausladende Balkone. Zwei vorgelagerte Treppenhäuser führen zum oberen Erschließungsgang.