Die städtebauliche Umnutzung des ehemaligen Hafenareals als Überseestadt machte eine bessere Anbindung an den angrenzenden Stadtteil Walle notwendig. Der wichtigste Zugang für Fußgänger und Radfahrer erfolgt nun in der Verlängerung des Waller Rings über den neu geschaffenen „Waller Stieg“. Dieser endet zurzeit in Höhe des zugeschütteten ehemaligen Überseehafens. In einer späteren Ausbauphase soll er bis zum Europahafen, vielleicht sogar bis zur Weser verlängert werden.
In dem heterogenen Umfeld aus Altbauten, Neubauten und Brachflächen haben die Landschaftsarchitekten ein Gestaltungskonzept entwickelt, das sich einerseits dem kruden Charakter des Ambientes anpasst, darüber hinaus aber auch eigene Akzente setzt. Letzteres geschieht zum Beispiel mit Erdpyramiden, die einen ca. dreißig Meter breiten Eingangsplatz an der Nordstraße flankieren. Ihre Platzseiten sind zum Teil mit Sitzstufen ausgestattet. Sitzstufen aus Beton findet man ebenfalls am Kopf des Holz- und Fabrikenhafens, an dem der Stieg vorbeiführt. Bänder aus Betongroßplatten mit Stahleinfassung geben im weiteren Verlauf der Wegeverbindung die Hauptrichtung an. Sie werden ergänzt durch geometrisch gefasste Lindengruppen und Flächen mit Großsteinpflaster. Alte Schiffsanlege-Poller und ein doppelter Bordstein verhindern ungewünschtes Parken. Vor dem alten Hafenamt erinnert ein Wasserbecken an den ehemaligen Überseehafen.
O-Ton
„Durch die einfache Maßnahme der Baumpakete und der durchgängigen Pflasterung mit dem hafentypischen Großsteinpflaster werden in einer sehr heterogenen Umgebung eindeutige Teilräume gebildet und charakterisiert. Es entsteht eine robuste Platzfolge, die dem Fußgänger und Radfahrer Priorität einräumt.“
Aus dem Erläuterungsbericht der Landschaftsarchitekten.