Das Erweiterungsgebäude der Brauerei besetzt den „Grünenkamp“, einen innenstadtnahen Stadtplatz, der vielen älteren Bremerinnen und Bremer als Standort für Zirkuszelte und Volksfeste (auch der Bremer Freimarkt fand hier einst statt) in Erinnerung ist, zuletzt aber vor allem als Parkplatz diente. Als Ausgleich für den Verlust dieses öffentlichen Raums entstand rund hundert Meter weiter östlich der Lucie-Flechtmann-Platz.
Eine Auflage für den Erweiterungsbau war die Ausschreibung eines Fassadenwettbewerbs, um dem Neubau an der Ecke zweier Hauptstraßen eine städtebaulich angemessene Gestalt zu verleihen. Dies geschieht in der preisgekrönten Arbeit durch eine gleichmäßig gegliederte lange Wandfläche, die an der Ecke einen Viertelkreis umschreibt. Sie wird aus quadratischen Betonrahmen gebildet, die mit grünen Glasbausteinen ausgefüllt sind und als Fertigelemente montiert wurden. Die Dachkonstruktion verbirgt sich hinter einer Attika aus grauen Metalltafeln. Eine spätere Aufstockung um ein Geschoss ist möglich.
Aus Wärme- und Schallschutzgründen ist die Fassade zweischichtig angelegt. Innen befindet sich eine Trapezblech-Bekleidung. Die grüne Glasfarbe und das Kreismuster können als Anspielung auf auf die Marke und das Produkt gelesen werden. Ästhetisch reizvoll sind die Lichtreflexionen bei Tag und die „Ausstrahlung“ der Fassade bei Dunkelheit durch eine im Fassadenzwischenraum angelegte Beleuchtung. Das Gebäude wurde 2010 mit dem Bremer BDA-Preis ausgezeichnet.
O-Ton
"Der Ansatz Funktion und Inhalt des neuen Logistikzentrums der Brauerei Beck & Co als zentrales Entwurfsthema zu wählen ist überzeugend. Ein grünes, transluzentes Glasband - Form, Materialität und Farbe der allgemein bekannten Produktverpackung aufnehmend - gibt dem neuen Zentrum auf sympathische Weise seine Identität. (...)"
Aus der Bewertung der Jury des Bremer BDA-Preises 2010.