Aus der Markus-Gemeinde hervorgegangen, kam auch bei St. Thomas der „Hausarchitekt“ Fritz Brandt zum Zug. Im Gegensatz zu anderen Architekten seiner Generation blieb Brandt einer traditionalistischen Architekturauffassung auch in den sechziger Jahren treu. Das zeigt sich in einer Vielzahl handwerklich anspruchsvoller, manchmal etwas romantisch wirkender Details des Ziegelrohbaus. Die 1964 fertiggestellte Baugruppe besteht aus einer Kirche über einem annähernd quadratischen Grundriss, an die die Sakristei als eigenständiger Baukörper angefügt ist, an welchen wiederum der Turm anschließt. Später folgten weitere Gemeindebauten.
Die Komposition locker gefügter Volumina korrespondiert mit dem Kompositionsprinzip der Bauelemente: Großflächiges wird mit Kleinteiligem in ein Gleichgewicht gesetzt. Der von einem Emporenwinkel gefasste Innenraum fluchtet auf eine halbzylindrische Altarnische. Ein großes, von Georg Meistermann gestaltetes Altarfenster trägt zum lichten, durch die weiß gestrichenen Wände unterstützten Raumeindruck bei.