Der von der evangelischen und der katholischen Kirche gemeinsam in Auftrag gegebene „Raum der Stille“ steht für eine Komponente im zeitgenössischen Sakralbau, die auf eine niederschwellige und direkte Ansprache der Menschen durch einen sublim sakral gestimmten Raum zielt – Menschen, die in der Regel nur noch über vage religiöse Bindungen verfügen. Der Raum ist mitten im alltäglichen Klinikbetrieb verortet. Er eröffnet Individuen in einer Krisensituation einen Ort zur inneren Einkehr und zur Meditation.
Die religiösen Symbole sind reduziert eingesetzt, sie bieten die Möglichkeit einer individuellen Interpretation. Wände und Decke sind weiß gehalten, der Blick nach außen durch eine transluzente Schicht verwehrt. In den Parkettboden ist diagonal eine Kreuzform eingelassen. Drei raumhohe Baumstämme, nur geschält, ansonsten naturbelassen, kontrastieren mit exakt verarbeiteten liegenden Balken und einem aus der Wand ragenden Pult. Hierauf befinden sich eine Bibel und ein Gästebuch.