Das Bildhauermuseum in dem klassizistischen ehemaligen Torhaus wurde bei seiner Eröffnung 1969 um einen hinteren Anbau erweitert – einen mittelaxial angeordneten großen Skulpturen-Saal, der durch Lichtkuppeln Tageslicht erhielt. Die zweite Erweiterung Anfang der neunziger Jahre nahm die Vorgaben von Torhaus und Anbau geschickt auf, um mit minimalen Mitteln eindrucksvolle räumliche Wirkungen zu erzielen.
_
Der Anbau erhält zwei Seitenflügel, die über einen auskragenden Wandelgang mit dem Saal verbunden sind. Dieser Wandelgang bezieht durch seine gläsernen Fronten zugleich den Außenraum, die Parklandschaft der Wallanlagen, mit ein, ohne die Ausstellungsräume als Orte der Konzentration auf die Kunstwerke, zu dominieren.
_
Die Innenwand des Wandelgangs zum großen Saal ist als Nische ausgebildet, die sich hervorragend zum Aufstellen kleiner Skulpturen eignet und die von außen den Gang zu einer Art Schaufenster werden lässt. Die zurückhaltende moderne Formensprache steht für eine Abkehr von dem postmodernen Anspielungsreichtum der achtziger Jahre.