Der in den 1950er Jahren mit Aushub aus dem benachbarten Werdersee neu angelegte Friedhof erhielt Ende der 1960er Jahre seine Hochbauten. Sie bestehen aus vier Einheiten, die sich räumlich und funktional aufeinander beziehen: Eingangsbereich, Vorhalle, Feierhalle und Krematorium.
Die Feierhalle im Zentrum der Anlage ist nur auf indirektem Wege zu erreichen. Der Trauergast wird, vom Haupteingang kommend, über eine Vorhalle und durch einen schmalen, nur von oben belichteten Gang geleitet, der auf einem großen, von einer zwei Meter hohen Mauer eingefassten Areal endet: dem so genannten Stillen Feld. Die sichtbare Stahlbetonkonstruktion der Feierhalle mit ihrer geschlossenen Eingangsseite verstärkt die Strenge des Vorplatzes. Erst im Inneren der Halle kommt die Transparenz durch die großflächig verglasten Längsseiten zwischen den Stahlbetonbindern, die das Dach tragen, deutlich zur Geltung – die Einfriedung des Stillen Feldes wird hier zum erweiterten Raumabschluss.
O-Ton
„Das Krematorium enthält außer dem zweigeschossigen Verbrennungs- und Aschenraum u.a. noch die Heizungsanlage, Räumlichkeiten für die Betriebsleitung und das Personal sowie sanitäre Anlagen. Nur der eigentliche Verbrennungsraum ragt in etwa 1,20 Meter Höhe über das Terrain hinaus und wird durch einen kräftigen, als Baukörper ausgebildeten Schornstein flankiert. Dieser Bauteil soll jedoch durch entsprechende Bepflanzung für den Friedhofsbesucher weitgehend unsichtbar gemacht werden.
Die technische Anlage ist durch einen unterirdischen Verbindungsgang mit der Feierhalle verbunden. Dieser Gang dient dem Transport der Toten zur Feierhalle.“
(Bremer Bürgerzeitung, 25. 1. 1969)