Diese Wohnanlage hat zwei Gesichter, ein schroffes und ein weiches. Das schroffe erfährt man am besten aus dem fahrenden Zug heraus: Zwei hohe fast rechtwinklig aufeinander treffende Ziegelwände tauchen auf, die durch auskragende Pultdächer begrenzt sind. Die Fenster und Türen wirken wie ausgestanzt. Auf den stählernen Laubengängen ist man den Unbilden der Witterung ausgeliefert.
_Allein optisch wird verständlich, dass diese abweisenden Seiten auch abweisen sollen – den Lärm der Zugverkehrs nämlich. Andererseits bilden die beiden Bauteile einen hofartigen Raum von ganz entgegengesetzter Anmutung: Die Dächer neigen sich nach innen und sind durch Gauben gegliedert. Vorspringende Balkone und holzverkleidete Anbauten, Terrassen und Hecken sorgen für eine kleinmaßstäbliche Ausdifferenzierung, für einen "menschlichen Maßstab".
_In der Tat wird der Hofraum als kommunikatives Zentrum von den Bewohnern angenommen. Gleichwohl hinterläßt dieser halb geschlossene freundliche Ort am Bahndamm den Eindruck einer isolierten Baugruppe.