Das Kaffeehaus ist ein Gemeinschaftswerk von zwei Architekten der jüngeren, erst nach dem Krieg ausgebildeten, Generation. Mit seiner ausgewogenen kubischen Komposition, seiner schnörkellosen Gradlinigkeit, seiner Transparenz, seiner schwebenden Leichtigkeit und mit der gelungenen landschaftsräumlichen Einbindung vereinigt das Bauwerk einige der besten Eigenschaften der „klassischen Moderne“.Zugleich lässt sich eine Abkehr von den organischen Prinzipien der Fünfzigerjahre-Architektur erkennen.
_Die Grundidee des Entwurfs besteht darin, die attraktive Lage direkt am Wasser von innen wie von außen erlebbar zu machen. Von außen wird das durch die leichte Unterschneidung der drei gestaffelten pavillonartigen Teilkörper des Hauptgastraums erreicht, durch die das Gebäude über dem See zu schweben scheint.
_Innen sorgt das umlaufende Panoramafenster dafür, dass sich fast von jedem Platz aus der Bezug zum Wasser herstellt. Hier verdanken sich Transparenz und fließende Raumübergänge in starkem Maß der optischen Reduzierung tragender Elemente durch die besondere Konstruktion mittig gestellter Pilzstützen.
_Schon die originale Innenausstattung fiel gegenüber der Architektur etwas ab. Im Laufe der Jahre und infolge diverser Umgestaltungen hat sich diese Kluft erheblich erweitert.
O-Ton:
1962 regte ich ... an, in einem Büro gemeinschaftlich zu arbeiten. Daraus entstand die Bürogemeinschaft Ahlers, Brede, Budde, Schröck, die im Februar 1963 im Haus Breitenweg 39 startete und bis Februar 1976 bestand. In dieser Zeit hatte jedes Büro seine eigenen Aufträge. Häufig haben verschiedene Paare gemeinsam Pläne und Neubauten erarbeitet, so Ahlers + Budde, Brede + Budde oder Budde + Schröck. (...)
_Der Bürgerparkverein Bremen hat Budde und Schröck 1962 beauftragt, für das zerstörte Kaffeehaus am Emmasee ein neues zu errichten. Wir haben vorgeschlagen, den Neubau von der Südseite an die Nordseite des Sees zu verlegen und damit aus dem Haus den Blick aus großflächigen Fenstern nach Süden auf den See zu ermöglichen. Quadratische Raumeinheiten, 8 x 8 m, sind aneinandergefügt, neben- und übereinander gestapelt.
(Hans Budde 1990)