Das Gebiet zwischen Diepenau, Doventorstraße, Wallanlagen und Weser – der westliche Zipfel der Innenstadt – war fast vollständig zerstört. Lediglich die Stephani-Kirche blieb erhalten. Die durch Packhäuser, kleinteilige Bebauung und Mischnutzung bestimmte historische Struktur hatte für die Neuplanung aufgrund der Wohnungsnot nach dem Krieg und gewandelter Funktionsansprüche keine Bedeutung mehr. Lediglich die größeren Straßen blieben erhalten.
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Die Verbindung von Großenstraße und Faulenstraße ins Hafengebiet wurden allerdings aufgehoben. Die Planer gingen bei diesem ersten größeren innenstädtischen Wohnquartier von der Vorstellung eines „geschlossenen Organismus“ aus, der sich deutlich von seiner Umgebung abgrenzt. Vorbild war die 1951 ausgeführte Bebauung „rund um die Kreuzkirche“ in Hannover.
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Das Streben nach Geschlossenheit fand auch im einheitlichen Material von Backstein und grauen Dachpfannen Ausdruck. Im Kernbereich des Quartiers überwiegt eine Reihenhausbebauung, an den Rändern drei- und viergeschossige Mehrfamilienwohnhäuser mit Eigentumswohnungen. Eine Schule und ein Seemannheim belebten als öffentliche Gebäude das Viertel. Fußwege und ein hoher Anteil öffentlicher Grünflächen sind weitere Charakteristika des Quartiers.
Planung
Städtebaulicher Entwurf:
Ludwig Almstadt, Hans Eilers, Karl Nielsen
Architekten:
Bernhard Wessel und Carsten Schröck
Richter und Kläner (Seemannsheim)