Die Anlage dient als Ausbildungsstätte zur erstmaligen Berufsausbildung junger Menschen mit Behinderung. Die meisten Auszubildenden sind in einem Internat untergebracht, das zum Komplex gehört. Ein wesentliches architektonisches Ziel bestand darin, durch die räumliche Gestaltung Isolation zu vermeiden und Integration zu fördern.
_Der Entwurf besticht räumlich durch sein Gleichgewicht von Öffnung und Geborgenheit: öffentliche Wege kreuzen das Gelände, gut proportionierte Höfe laden zur vielfältigen Nutzung ein. Den Architekten ist es gelungen, den unterschiedlichen Bereichen ein jeweils individuelles Gepräge zu geben, ohne ein geschlossenes Gesamtbild aufzugeben.
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Der Mensabereich unter einer Gruppe von Pyramidendächern mit aufgesetzten quadratischen Sheds, die aus unterschiedlichen Richtungen Licht einlassen, erinnert an die besten Werke des niederländischen Strukturalismus.
_Neben der Öffnung zur gebauten Umgebung spielt auch die Einbeziehung von Natur und Landschaft eine wichtige Rolle.Die zunächst noch relativ isoliert stehende Anlage ist inzwischen Teil eines kleinen Wohnquartiers am Rande des Technologieparks geworden.
O-Ton
Städtebauliche und architektonische Aspekte spielen für psychische und soziale Rehabilitation eine wesentliche Rolle. Die sozialpsychologische Einbindung der Behinderten in den Alltag kann mit kreativen Konzepten schon in der Planung begonnen werden. (...)
Das Reichsbund-Berufsbildungswerk Bremen weist in vielen Punkten einen Weg zur Lösung der räumlichen Probleme der Rehabilitation.
(Gerald R. Blomeyer im „Baumeister“ 6/1979)