Bremische Volksbank (Hauptsitz)

Architekt: Schröck, Carsten

Gebäudetyp: Bank   | Stadtteil: Mitte  | Baujahr: 1963  | Bauherr: Bremische Volksbank  |
Straße: Domsheide 14  

Umbau Dudler, Blick von der Balgebrückstraße (Max Dudler)

vorhandene Unterlagen

Bremer Zentrum für Baukultur (Hrsg.): Carsten Schröck. Architektur einer Hafenstadt, Delmenhorst 2007

Bremens erstes repräsentatives Gebäude in Sichtbetonbauweise besteht aus einer sechsgeschossigen Bürohausscheibe mit sichtbarem Tragwerk und einer in entgegengesetzter Richtung darunter geschobenen Kassenhalle. Durch ihre horizontale Ausrichtung und durch eine leichte Anhebung über das Platzniveau der Domsheide bekam dieser Gebäudeteil einen „schwebenden“ Charakter, der durch eine beträchtliche Auskragung zur etwa zweieinhalb Meter tiefer gelegenen Dechanatstraße besondere Betonung erfuhr.
Der 1988 erfolgte Umbau durch Gert Schulze (mit Klaus Rosenbusch) glich funktionale Mängel im Kassenbereich aus und schuf zur Domsheide hin einen repräsentativen Zugang mit zweigeschossigem Vestibül und Arkade. Rund zweieinhalb Jahrzehnte später beschloss die Bank einen Abriss und Neubau des Gebäudes. Der in einem Architekturwettbewerb 2014 prämierte Entwurf des Berliner Büros Bruno Fioretti Marques wurde aber nicht realisiert. Stattdessen entschied man sich für einen erneuten Umbau des Gebäudes durch Max Dudler. Während der Bürotrakt in seiner alten Gestalt erhalten bleibt, wird im unteren Bereich die modernistische Anmutung des Ursprungsbaus durch eine dichte Reihe konischer Pfeiler gebrochen. Dahinter befindet sich ein gänzlich umgestalteter Kassenbereich.

O-Ton

„Das räumliche Gefüge … lässt zwei Hauptfunktionen klar erkennen: Das Empfangen der Kunden in einer als Flachbau ausgeführten großräumigen Kassenhalle und, in darüber gestapelten Geschossen, die innere Verwaltung der Bankgeschäfte. Schröck dreht die im Grundriss etwas größere Kassenhalle senkrecht zum Verwaltungsgebäude, während der sechsgeschossige Verwaltungsbau den Flachbau sowie öffentliche Bereiche wie auf Stelzen stehend überspannt.“
Prof. Dr. Martin Speth, Hochschule Bremen, in: Bremer Zentrum für Baukultur (Hg.): Carsten Schröck. Architektur einer Hafenstadt, Delmenhorst 2007, S. 95