Messe- und Veranstaltungszentrum

Architekt: Schulze, Gert

Gebäudetyp: Veranstaltungshalle   | Stadtteil: Findorff  | Baujahr: 1997  |
Straße: Bürgerweide  

Halle 5
Zeichnung des ObjektesZeichnung des ObjektesZeichnung des ObjektesZeichnung des ObjektesZeichnung des Objektes
Foto des Objektes

(Foto: Jürgen Brinkmann)

vorhandene Unterlagen

Literatur -> Neue Architektur für Bremen | Gert Schulze - Orte Schaffen |

Stadträumlich bilden die Messehallen zusammen mit der Stadthalle und dem Congress Centrum eine geschlossene Platzwand zur Bürgerweide. Dass damit der letzte visuelle Bezug zum Bürgerpark abgeschnitten ist, versucht das Baukonzept der Hallen zu kompensieren, indem es Transparenz in den Mittelpunkt stellt: an den Längsseiten dominieren Glasflächen. Die Sichtverbindung ergibt sich aber nur von innen, von den zum Bürgerpark orientierten Hallen oder von dem zur Bürgerweide gelegenen langen Foyer aus. Außen überwiegt der für moderne Glasbauten typische abweisende Spiegeleffekt.
_Die in den Details ausgearbeitete, im Großen zurückhaltende moderne Formensprache ist als Referenz an die dominierende expressive Form von Roland Rainers Stadthalle zu verstehen. Gerade im Vergleich mit diesem Bauwerk wirkt jedoch die architektonische Einbindung der Fachwerkbinder des Dachtragwerks unorganisch – vielleicht eine Folge der Abänderung des ursprünglichen Plans, bei dem eine höher gezogene Platzfassade die Träger verbarg.

O-Ton

Gottfried Zantke in DER AUFBAU, 51. Jg., Heft 1, Juli 1996

Die ... Härte der Form könnte einen abweisenden, unnahbaren Bau vermuten lassen – für publikumsorientierte Messehallen kaum akzeptabel. Die Eigenschaft des Entwurfs, die diese Härte der Geometrie auflöst und ihr Poesie hinzufügt, heißt Transparenz. In Höhe des Foyers ist der Riegel gläsern, ermöglicht Ein- und Ausblick – aber auch Durchblick, denn auch die Hallenwände sind gläsern und lassen so die Baumkulisse des Bürgerparks mit ihrem Spiel von Licht und Schatten in die Hallen hineinwirken und fügen der technischen Ästhetik von Stahl und Glas eine lebendige Dimension hinzu. Auch der kleinteiligen Wohnbebauung entlang der westlich angrenzenden Findorffallee gegenüber verhält sich der Entwurf nicht unsensibel. Dem hohen Giebel der Messehallen ist ein zweigeschossiger Baukörper vorgelagert, der Einzelhandels- und Dienstleistungsfunktionen für Stadtteil und Messe aufnehmen soll.