Stadthalle

Umbau 2004 zum "AWD-Dome"

Arbeitsgemeinschaft: Roland Rainer mit Säume&Hafermann

Roland Rainer / Max Säume / Günther Hafemann

Gebäudetyp: Veranstaltungshalle   | Stadtteil: Findorff  | Baujahr: 1961-64  |
Straße: Bürgerweide 1  

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Zeichnung des Objektes

Grundriss u. Schnitt

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Stadthalle Bremen

Arbeitsgemeinschaft "Erhalt der Stadthalle"

vorhandene Unterlagen

Literatur -> Ein Haus, dessen Seele im Dach steckt | Architektur und Städtebau der sechziger Jahre |und weitere

Die Stadthalle ist wohl eines der bekanntesten architektonischen Werke Bremens aus der Nachkriegszeit. Voraus ging eine Jahrzehnte lang geführte Diskussion über die Notwendigkeit, den Standort und die Form eines solchen Bauwerks – ausgetragen unter anderem in drei Wettbewerben.
_Die charakteristische, ausdrucksstarke Form ergibt sich aus der Sichtbarmachung der Konstruktion. Diese basiert auf einer statischen Einheit der Tribünenträger mit den sehr weit gespannten, auf Zug beanspruchten durchhängenden Gliedern des Daches. Dem Architekten Roland Rainer schwebte dabei das Bild eines „Zeltes unter Zelten“ am Rande des Freimarktgeländes vor.
_Die beiden Tribünen sind unterschiedlich hoch. Durch Vorhänge können Bereiche abgeteilt werden, so dass auch bei kleineren Veranstaltungen die Halle nicht leer wirkt.
_ Nach einer erfolgreichen Zeit als Veranstaltungsort schien eine Generalerneuerung zur Anpassung an gewandelte Publikums- und Konzertmanagementansprüche Ende der neunziger Jahre unumgänglich. Umstritten war die geplante Kapazitätserweiterung, die 2005 abgeschlossen wurde. Mit ihr ging eine Veränderung der markanten Form einher. Noch ist nicht abzusehen, ob die angekündigten wirtschaftlichen Effekte die baukulturell fragwürdige Maßnahme rechtfertigen können.

O-Ton:

Bremen hat mit seiner Stadthalle einen Bau erhalten, der nicht nur wegen seiner ungewöhnlichen Form bald schon zu den baulichen Kennzeichen dieser Stadt gehören wird. Mit der sichtbaren Hängedachkonstruktion wird Neuland beschritten. Die Konstruktion wird mutig gezeigt, wobei sich fast wie von selbst – nicht zuletzt dank des Sichtbetons – so etwas wie eine im besten Sinne monumentale Wirkung ergibt. Die Bremer Stadthalle ist für uns ein Beginn, sie markiert den Übergang zu neuem Denken im Entwerfen: symbolisiert in der Zusammenarbeit von Architekt und Ingenieur.
_Darüber kann man Bedenken, die einem hier und da kommen, als sekundär zurückstellen. Gewiß hat man beim nicht organisch wirkenden Herauswachsen der Stevenkonstruktion der Halle aus dem flachen Erdgeschossbau ein ungutes Gefühl, gewiß wünscht man dem Baukörper von seiner Erscheinung her etwa zwei Binderachsen mehr, gewiß erscheint die Detaillierung der Nebenräume, besonders des Foyers, allzu sorglos. Vielleicht reichte die große Kraftanstrengung, der große Elan nur zum Wesentlichen, zur Formfindung der Halle. Dies Wesentliche ist gelungen, Bremen hat einen markanten Bau, der in die Baugeschichte eingehen wird.
(Günther Kühne in der Bauwelt 19, 1965)