Erweiterung eines Reihenhauses im Ostertorviertel

Architekt: Unland, Jutta

Gebäudetyp: Architektenhaus   | Stadtteil: Mitte  | Baujahr: 1997  | Bauherr: Jutta Unland  |
Straße: Oberweserstraße 9  

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Jutta Unland - Architektin

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Literatur -> zu Hause - bei Bremer Architekten | Wohnen unterm Dach: innovative Lösungen für Dachausbau und Aufstockung

In einer engen Straße befinden sich drei kleine, etwa 150 Jahre alte Reihenhäuser auf 76 qm großen Grundstücken mit Wohnflächen von ursprünglich je 65 qm. Die Architektin erwarb das mittlere Haus mit dem Ziel, Wohnen und Arbeiten unter einem Dach zu verbinden. Dazu war eine Verdoppelung der Wohnfläche auf ungefähr 130 qm notwendig.
_ Zur Erweiterung und Aufstockung wurde aus statischen Gründen dafür eine leichte Stahlkonstruktion gewählt. Die vorgefertigten Stahlskelette von Dachaufsatz und rückwärtigem Anbau wurden per Autokran an ihre vorgesehenen Orte gehievt.
_ Der moderne konstruktive Eingriff wird zur Straßenfassade nicht demonstrativ gezeigt, aber auch nicht gänzlich versteckt. Vielmehr gelingt eine Balance zwischen einer Bezugnahme auf die von der Nachbarschaft vorgegebenen Strukturen und Proportionen und einer zeitgemäßen Ausdrucksform. Hölzerne Lamellenflächen im Obergeschoss schaffen beispielsweise optisch eine Angleichung an die hier üblichen Lochfassaden, indem sie die dahinter liegende großflächige Verglasung überspielen. Das sichtbare Fenster verbindet sich wiederum mit dem Eingang und der kantigen Dachgaube zu einem selbstbewussten vertikalen Akzent.
_ An der Gartenseite überwiegt eine moderne Formensprache. Rot lasierte Furnierschichtplatten bringen eine frische Farbe ins triste Grau der Rückfronten. Der hintere Anbau ist aber auch innenräumlich und funktional gut gelöst. Indem er das etwa einen Meter tiefer gelegene Gartenniveau aufnimmt, entstehen interessante Höhenversprünge zu den Geschossebenen des Altbaus.
_ Am deutlichsten wird das im Wohn- und Essbereich im Obergeschoss. Hier kann man im Anbau auf gleicher Ebene die Terrasse betreten, oder man begibt sich über eine lichte Stiege hinab ins Bad, oder geht vier Stufen hinauf zur über dem Bad gelegenen Küche. Die räumliche Komplexität wird an dieser Stelle noch dadurch gesteigert, dass sich der Raum zum darüber liegenden Schlafgeschoss öffnet und über ein Dachflächenfenster Südsonne empfängt.
_ Die beiden obersten Geschosse verbindet eine signifikante Stahltreppe mit nur einer Wange. Die auskragenden prismatischen Stufen lassen das Objekt leicht und transparent erscheinen. Hier tritt der Stahlbau, die dominierende Technik dieses Erweiterungsbaus, mit einem sichtbaren Element ausdrucksstark in Erscheinung.