Universum Science Center

Erweiterung 2007 Haslob, Hartlich und Partner

Architekt: Klumpp, Thomas

Gebäudetyp: Ausstellungsräume   | Stadtteil: Horn-Lehe  | Baujahr: 2000  |
Straße: Wiener Straße 2  

Foto des Objektes
Zeichnung des ObjektesZeichnung des Objektes
Zeichnung des Objektes

Konstruktionssystem der Hülle

vorhandene Unterlagen

Literatur -> Erweiterung des Universum Science Centers |

„Form follows function“? Für den Architekten, erklärter Gegner einer moralisierenden Moderne, gilt dieses Credo des modernen Funktionalismus nicht. Damit hat er insofern Recht, als die Funktion eines Science Centers – die spannende, in wechselnden Präsentationen gebotene Animation naturwissenschaftlicher Phänomene – als bauliche Hülle eigentlich nur eine schlichte Box benötigt. Somit ist die spektakuläre Form, die die einen an einen Wal oder an eine Muschel, die anderen an ein notgelandetes Raumschiff erinnert, alles andere als eine Widerspiegelung innerer Vorgänge. Vielmehr erfüllt sie als Form selbst eine wichtige Funktion: Aufmerksamkeit erregen. Diese Funktion erfüllt sie bestens, denn der Publikumserfolg der Einrichtung verdankt sich auch dem gleichermaßen markanten wie einmaligen Äußeren, das durch seine weichen Konturen und biomorphen Anklänge auf viele anregend, ja anziehend wirkt.
_Gleichwohl ist zu fragen, ob man innenräumlich die Möglichkeiten der Form, zum Beispiel den oberen Aussichtspunkt, nicht besser hätte nutzen können.
_Neben der architektonischen Hauptattraktion, die ihre Wirkung mit dem angelegten Teich durch Spiegelungen und Lichtreflexe noch steigert, geben die beiden anderen Bauten der Gesamtanlage – Hotel und Tagungszentrum – einen eher neutralen Hintergrund ab.

O-Ton

Gudrun Escher in der Bauwelt 2001, Heft 5

Der Bremer Architekt Thomas Klumpp hat sein Können vor Jahren in zahlreichen Wettbewerbssiegen bewiesen. Inzwischen verzichtet er darauf, dem Ruhm durch die Kritik nachzulaufen und gönnt sich und seinen Auftraggebern Freiheiten, die offenkundig jenseits des in Deutschland abgesegneten Zeitstils angesiedelt sind.
_Im baukünstlerisch konservativen Bremen entwarf er für eine reichlich abstruse Projektidee eine unscharfe, organische, rätselhafte, anekdotische, unmögliche Form, die bei allen Projektbeteiligten und politischen Fraktionen auf Anhieb Zustimmung fand.