Der Bau einer Müllverbrennungsanlage wurde dringend notwändig, weil in den sechziger Jahren der „Wohlstandsmüll“ immer mehr zunahm. Zwischen 1960 und 1967 hatte sich die jährliche Pro-Kopf-Menge in Bremen verdoppelt.
_Für die Wahl des Standortes war die Nähe zur Autobahn leitend. So mussten die Müllfahrzeuge nicht unnötig den Stadtverkehr belasten. Durch die Nähe zur geplanten Universität lohnte sich eine Fernwärmeleitung. Ursprünglich sollte auch ein weiter nördlich geplantes Industriegebiet mit Energie aus der Müllverbrennung versorgt werden.
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Die Müllentsorgungsfahrzeuge erhielten auf dem Gelände ihr zentrales Depot. Die von dem Hamburger Ingenieur Goepfert entwickelte Anlage entsprach den damaligen technischen Standards. Noch war die Umwelt kein prägendes öffentliches Thema. Über Strategien der Müllvermeidung wurde noch wenig nachgedacht.
_Auch dem Müll schien ein grenzenloses Wachstum beschert. So kam es, dass einige der damals zahlreich geschaffenen Anlagen bei den später deutlich reduzierten beziehungsweise differenzierten Müllmengen Auslastungsprobleme bekamen. Die Bremer Anlage hat sich im Laufe der Jahre immer wieder den wandelnden Bedingungen angepasst.